Schutzmäntel und der liminale Raum

Was sind Schutzmäntel?

Beschermjassen (wörtlich übersetzt: Schutzmäntel) ist ein Konzept, das von Kitlyn Tjin A Djie und Irene Zwaan entwickelt wurde und das verwandt ist mit dem Gedanken des „Enveloppement“ in der französischen transkulturellen Psychiatrie (z.B. bei Marie Rose Moro). Schutzmäntel verbinden Sie mit Personen, die wichtig in Ihrem Leben sind, mit der erweiterten Familie und mit Freunden, selbst wenn sie weit entfernt wohnen, und mit Ihrer Kultur und Geschichte. Sie sind die sicheren Hüllen, die Ihnen durch schwere Perioden helfen. In der Weisheit von Generationen können Sie finden, was Ihnen im Hier und Jetzt helfen kann, im liminalen Raum, mit der Angelegenheit, die Sie beschäftigt. Sie können sich fragen: Was brauche ich aus meinem alten Kontext, um im neuen Kontext landen zu können?  Es können bestimmte Personen sein, aber auch Rituale, Düfte, Geschmäcker, Musik, Bilder, Erinnerungen, andere Sinneswahrnehmungen, Gegenstände, eine Aktivität, . . .  Was oder wer immer sie sind, sie können helfen, um Erdung zu finden in dieser verletzlichen Phase des Dazwischen, die oft gekennzeichnet ist von einem tiefen Gefühl der Einsamkeit, und um Ihnen Mut zu machen, einen Schritt in Richtung Zukunft zu gehen.

Zum Beispiel: Was mir in schwierigen Momenten hilft, sind Bewegung und Wandern in der Natur sowie Videogespräche mit meiner Familie. Das bringt mir Energie und verbindet mich wieder mit mir selber. Die Fotos auf dieser Website sind alle verbunden mit besonderen Erinnerungen, mit Momenten in meinem Leben, deren Erinnerung mich wie ein warmer Mantel umhüllen kann, wenn ich traurig bin, ängstlich oder besorgt, . . . Was hilft Ihnen in solch schweren Momenten?

 

Was ist der liminale Raum?

 

Wenn Sie auf der Suche sind nach Coaching oder Mediation, ist die Chance groß, dass Sie sich im liminalen Raum befinden. Der Liminale Raum ist ein Begriff aus dem anthropologischen Konzept der Rites de passage. Hiernach verlaufen Lebensübergänge in der Regel in drei Phasen. Zunächst ist da die Periode des Abschiednehmens, der Trauer über den Verlust. Dann kommt die liminale Phase, eine verwirrende Zeit, in der nichts ist wie es war. Das Wort „liminal“ kommt vom lateinischen Wort „limen“, das Schwelle bedeutet. Der liminale Raum ist die Zeit zwischen dem „was war“ und dem „was kommt“, das „Dazwischen“ oder „betwixt and between“ (Victor Turner). Es ist ein Ort des Übergangs, der Unsicherheit, des Nichtwissens, was die Zukunft bringt. Der Bewusstwerdung von Verlust und der eigenen Verletzlichkeit. Es ist ein Raum, in dem Verluste aus der Vergangenheit zusammen mit den gegenwärtigen Verlusten gefühlt werden mögen, was den Effekt umso schmerzhafter machen kann. Etwas Vertrautes aus der Vergangenheit (Schutzmantel) zu suchen, kann Ihnen helfen, sich mehr verankert zu fühlen. Der liminale Raum ist auch der Raum, in dem alle Veränderung stattfindet. Wo, wenn Sie sich durch Ihre Schutzmäntel (wieder) gestärkt fühlen, Kreativität blühen und Neues Gestalt annehmen kann. Schließlich, in der dritten Phase, entsteht Re-Integration, Wiederanbindung, Anpassung an die neue Situation.

In Coaching und Mediation sind wir gemeinsam in einem liminalen Raum und suchen wir nach was Ihnen helfen mag und wo Sie hingehen möchten. Es ist ein Raum der Präsenz im Hier und Jetzt und des einander Zuhörens.

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